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Carsten Schmitt folgt in „Musikkirche“ Ransbach-Baumbach-Hilgert auf Wolfgang Weik

Neuer Pfarrer hat Herz für Gesang und Gespräche

bonEin Start im Schatten des Kreuzes: Entspannt sitzt Pfarrer Schmitt auf einem der charakteristischen roten Stühle der Evangelischen Kirche Hilgert.

Pfarrer Carsten Schmitt schätzt es, wenn sich Dinge allmählich entfalten. Der Geschmack eines guten Whiskys oder das Aroma eines frisch aufgebrühten Kaffess, zum Beispiel. Das sind Getränke, die man nicht einfach so runterkippt, sondern die Zeit brauchen, findet er. So wie der Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

Ende des Monats beginnt er seinen Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach-Hilgert. Für den 36-Jährigen ist das die erste Stelle nach seinem Vikariat in Rennerod, anders ausgedrückt: die erste Stelle als „richtiger“ Pfarrer. Ein Start, der Zeit braucht, und eine Stelle, in der er sich als Pfarrer entfalten kann, glaubt er.

Ziemlich durcheinandergewirbelt

Gerade nach einem Vikariat unter ganz besonderen Voraussetzungen. Corona hat die beiden zurückliegenden Lehrjahre gründlich durcheinandergewirbelt. „Das Vikariat war ganz anders, als ich es mir vorgestellt hatte“, erinnert sich Schmitt. „Vieles fand wegen Corona einfach nicht mehr statt. Zum Beispiel ist Rennerod eigentlich eine Tauf-Hochburg. Aber während der Pandemie gab es kaum welche.“ Das gleiche galt auch für die anderen Kasualien, wie Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen im Kirchendeutsch genannt werden. Diejenigen, die stattfanden, hat Carsten Schmitt allerdings so oft wie möglich mitgenommen und genossen. Deshalb waren es trotz aller Einschränkungen zwei gute Jahre, sagt er rückblickend.

Jetzt geht's so richtig los

Wenn er über seine neue Stelle spricht, wirkt er ein Bisschen aufgeregt. „Eigentlich lerne ich erst jetzt, was so ein Pfarramt eigentlich bedeutet“, glaubt er. Aber er spürt auch eine große Vorfreude. Denn sein Vorgänger Wolfgang Weik hinterlässt ihm ein gut bestelltes Feld: In den vergangenen Jahren hat sich die Kirchengemeinde in vielen Bereichen neu erfunden und lädt als „Musikkirche“ zu besonders klangvollen Gottesdiensten und kreativen Konzerten ein. Carsten Schmitt kommt diese besondere Note entgegen: Der gebürtige Rheinhesse liebt Musik („vor allen Dingen Elektronisches und Metallisches“) und den Gesang. „Noten erinnern mich allerdings an undefinierbare Strickmuster“, scherzt er. „Wenn ich einer Unterhaltung von Musikerinnen und Musikern zuhöre, ist das für mich ebenso faszinierend wie unverständlich. Das klingt wie höhere Mathematik.“

Klänge als Herzenssache

Für ihn sind Klänge eher Herzenssache. „Ich liebe den liturgischen Gesang. Beim Singen schwingt der ganze Körper. Gebete und Lesungen fühlen sich runder und tiefer an, als wenn ich sie nur spreche.“ Er wünscht sich, dass im Gottesdienst wieder mehr Raum für Gesang sein soll und träumt davon, in Ransbach-Baumbach-Hilgert irgendwann mal gesungene Morgen- oder Abendgebete zu feiern. „Diese Tageszeitengebete habe ich während des Studiums kennengelernt. Sie kommen aus der Tradition der Mönche und sind einfach schön.“

Der Sinn fürs Schöne

Überhaupt schlägt sein Herz für den „schönen“ Gottesdienst: für einen, der das Liturgische im besten Sinne feiert. Mit Gesang, Gemeinschaft, Gebet. Was die anderen Wünsche und Pläne für die Musikkirche angeht, ist der neue Pfarrer erst einmal entspannt. „Ich mag es, die Leute zu besuchen, also einfach anzuklopfen und fragen, wie’s geht. Das alte, gute Gespräch eben. Auch, was die Ökumene angeht. Ich treffe in der nächsten Zeit meine katholischen Kollegen und hoffe, dass die genauso große Lust auf Zusammenarbeit haben wie ich“, sagt er und erzählt von den ökumenischen Gemeinsamkeiten, die es im Kannebäckerland bereits gibt. „Den ökumenischen Karnevalsgottesdienst finde ich zum Beispiel toll“, sagt er und lächelt. „Ich mag die Meenzer Fassenacht. Ich glaube aber, dass hier eher Alaaf als Helau gerufen wird. Aber auch das bekomme ich noch raus.“

Erst einmal entfalten

Schließlich muss sich Carsten Schmitt erst einmal in Ruhe zurechtfinden und entfalten. Wie das Aroma eines guten Kaffees. „Es gibt so viel, was ich noch nicht weiß“, meint er. „Jede Gemeinde hat ihr eigenes Gesicht und ihre eigenen Marotten. Am Anfang laufe ich deshalb erstmal mit und lerne. Aber dann werde ich hoffentlich meinen Stil als Pfarrer finden.“ Dass das in Ransbach-Baumbach-Hilgert funktioniert, daran hat Carsten Schmitt keinen Zweifel: „Ich bin hier so toll aufgenommen worden. An den guten Start kann ich also schon mal getrost einen Haken setzen.“ (bon)

Der Einführungsgottesdienst vom Pfarrer Carsten Schmitt findet am Sonntag, 26. Juni, um 14.30 Uhr in der Evangelischen Kirche Ransbach-Baumbach statt.

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