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Sabine Bertram-Schäfer wird Nachfolgerin von Annegret Puttkammer

Mit Schwung ins Pröpstinnenamt

ekhnSabine Bertram-Schäfer wurde zur neuen Pröpstin für Nord Nassau gewähltSabine Bertram-Schäfer wurde zur neuen Pröpstin für Nord Nassau gewählt

Von der Wetterau nach Nord-Nassau: Sabine Bertram-Schäfer wird neue Pröpstin der nördlichsten Propstei der Landeskirche. Sie setzte sich bei der Wahl mit 75 zu 50 Stimmen gegen Claudia Gierke-Heinrich (59), stellvertretende Dekanin des Dekanats Runkel, durch.

Die Erleichterung war ihr deutlich anzumerken. Es war ein langer Weg, von der Entscheidung für das Pröpstinnenamt zu kandieren, bis zur Verkündung des Wahlergebnisses. Aber er hat sich gelohnt für Sabine Bertram-Schäfer. Die Dekanin des Dekanats Büdinger Land wird ab Januar die nördlichste Propstei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau als Pröpstin begleiten. Eigentlich sollten die hessen-nassauischen Synodalen bereits im Frühjahr über die Nachfolge Annegret Puttkammers entscheiden. Die amtierende Pröpstin wird zum Jahresende Direktorin des Neukirchener Erziehungsverein in Neukirchen-Vluyn bei Duisburg. Doch Corona machte dem Zeitplan einen Strich durch die Rechnung, die Synode wurde abgesagt, die Wahl verschoben und die Nerven der beiden Kandidatinnen Bertram-Schäfer und Claudia Gierke-Heinrich strapaziert.

Freude am Gestalten

»Willst Du dir das wirklich antun?« Diese Frage sei ihr im Vorfeld gestellt worden. Eine Frage, die die Ortenbergerin »leicht und klar« beantworten könne, sagte sie. Viel zu groß sei die Freude am Gestalten, am Bewegen mit anderen Menschen und »weil ich eine Vorstellung davon habe, wie die Kirche der Zukunft aussehen« könne. Sie wolle eine öffentliche und eine diakonische Kirche. Und vor allem im Team agieren, davon sprach die 53-Jährige in ihrer Bewerbungsrede häufig: Gemeinsam nach Antworten suchen, sich auf andere Menschen einlassen, Beziehungen eingehen – das sei ihr wichtig. Erst zuhören, dann ins Gespräch kommen und so Antworten finden, das ist ihre Devise, versprach sie den 130 Synodalen.

Aufgewachsen im Westerwald

Sabine Bertram-Schäfer wurde 1966 in Seefeld in der Nähe von München geboren und wuchs im Westerwald in Nord-Nassau auf. Ihre erste Pfarrstelle übernahm sie 1997 in Dauernheim bei Nidda. Drei Jahre später wurde sie zur stellvertretenden Dekanin des Dekanats Nidda gewählt und 2005 zur Dekanin des Dekanats Büdingen. Seit 2016 ist sie Dekanin des heutigen Dekanats Büdinger Land. Ihr neues Amt tritt sie Anfang kommenden Jahres an.

Unterwegs in der Region

Dann wird sie besonders in den ersten Wochen und Monaten ihrer Amtszeit viel unterwegs sein, um die 200 000 Gemeindemitglieder, 180 Pfarrerinnen und Pfarrer sowie die 169 Kirchengemeinden Nord-Nassaus zu besuchen. Die mittelhessische Propstei umfasst Gebiete um Biedenkopf, Herborn, Westerburg und Limburg. »Die Region hat eine wunderschöne Landschaft. Die Menschen leben in Gegenden, in die andere Menschen kommen um Urlaub zu machen«, gerät sie ins Schwärmen. Weite Wege mit dem Auto zurücklegen ist ihr aus dem Dekanat Büdingen nicht fremd. »Ich bin eine gute Autofahrerin, der Dunkelheit, Eis und Schnee nichts ausmachen«, versichert Bertram-Schäfer lachend. Außerdem hat sie in einem ADAC-Fahrsicherheitstraining gezeigt, dass sie beim Autofahren starke Nerven hat und wenig sie aus der Ruhe bringt. Eigenschaften, die ihr in ihrem neuen Amt zugute kommen. Groß sind die Herausforderungen, denen sich die Kirche stellen muss. Mitgliederschwund, Kooperationen, sinkende Kirchensteuereinnahmen – und ganz konkret in Nord-Nassau: viele vakante Pfarrstellen. Die Erfahrung aus 18 Jahren Gemeindepfarramt und 15 Jahren Dekaninnenamt in einer ländlichen Region könnten ihr dabei helfen.

Im Gespräch bleiben

Die neue Pröpstin möchte weniger auf die reinen Mitgliederzahlen fokussiert sein, lieber alle »Getauften in den Blick« nehmen. Sie habe beobachtet, dass häufig Menschen zwar aus der Kirche austreten, ihr aber weiterhin innerlich verbunden bleiben. Mit ihnen will sie im Gespräch bleiben. Und warum nicht mutig sein und die Kirchenmitgliedschaft neu denken? Vorstellen könne sie sich das, sagt sie. Schäfer-Bertram weiß zudem, wie wichtig eine gute Jugendarbeit ist. Sie selbst, ihre Mutter war Kirchenvorsteherin, entschied sich »irgendwann zwischen Konfirmation und Abitur«, Theologie zu studieren. »Ich wollte immer anderen Menschen zeigen, welche Kraft ich aus der Botschaft des Evangeliums schöpfe«.

Hobby: Tanzen

Abschalten kann Bertram-Schäfer am allerbesten beim Sport: sei es beim Spazierengehen, Fitnesstraining oder Tanzen. Das Tanzen hat übrigens seit vielen Jahren einen festen Platz in ihrem Terminkalender: den Samstagabend. Dann gleitet sie Woche für Woche mit ihrem Mann, einem Schulleiter, schwungvoll über die Tanzfläche und sammelt Kraft für die neue Arbeitswoche.

Von Stefanie Bock
 

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