Delegation besucht Bellersheim Abfallwirtschaft in Boden
Dekanat lernt den Weg des Abfalls kennen
bonDie Dekanatsdelegation lässt sich von Speditionsleiter Peter Fülber die Abfallentsorgungsanlage erklären.18.06.2018 bon Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
bonDie Dekanatsdelegation lässt sich von Speditionsleiter Peter Fülber die Abfallentsorgungsanlage erklären.Mehrere Dutzend Pfarrerinnen, Pfarrer und Mitarbeiter der kirchlichen Arbeitsbereiche haben die Firma Bellersheim Abfallwirtschaft besucht. Damit setzten sie die Tradition fort, als Kirche mit den Betrieben der Region ins Gespräch zu kommen – gerade wenn es um ein so wichtiges Thema wie das Problem der Müllentsorgung geht. In Boden erfuhr die Dekanatsdelegation, was aus unseren Abfällen wird.
Unzählige Kunststoffwürfel
Pro Jahr nimmt Bellersheim etwa eine Viertelmillion Tonnen Abfälle an. Darunter sind gut verwertbare Materialien wie Schrott oder Glas, aber auch Kompliziertes wie beispielsweise Matratzen, deren Federkerne durchaus in Brand geraten können, wenn sie geschreddert werden. Besonders problematisch ist auch der Plastikmüll. Unzählige Würfel aus gepresstem Kunststoff sind auf dem Bellersheim-Gelände zu imposanten Wänden aufgetürmt und erinnern bisweilen an bizarre Skulpturen. „Es gibt eine Überkapazität an Kunststoff“, sagt Speditionsleiter Peter Fülber. Wundern dürfte das niemanden angesichts der schieren Menge der bunten Quader auf dem Areal, über das Fülber und Betriebsleiter Torsten Henn die Besucher führen.
Das Problem: unser Konsumverhalten
Die beiden Experten wissen, worin das eigentliche Problem besteht: „Es liegt an uns, wie es mit dem Plastikmüll weitergeht. Müssen wir unseren Kaffee wirklich aus Kapseln zubereiten oder billige Kleidung mit hohem Kunststoffanteil kaufen? Letztlich ändert sich nur etwas, wenn wir unser Konsumverhalten ändern“, unterstreicht Fülber. Umweltbewusstsein fängt eben in den eigenen vier Wänden an – oder im eigenen Mülleimer, sagt Peter Fülber: „Diese grünen, sogenannten Bio-Müllbeutel haben nichts in der Biotonne zu suchen. Sie sind zwar mit Maisstärke versetzt, aber das Material ist und bleibt Plastik.“
Entsorgung ist hochkomplex
Während die Dekanatsmitarbeiter und einige Gäste aus anderen Dekanaten über das riesige Gelände gehen, vorbei an gigantische Pressen, Sortieranlagen und zahllosen Containern, wird ihnen schnell klar: Die Müllentsorgung ist eine hochkomplexe, wichtige Angelegenheit – und ein Knochenjob für viele der 130 Menschen, die in der Anlage arbeiten. Sie sorgen dafür, dass aus Westerwälder Abfällen Neues entsteht: zum Beispiel Wertstoffe für Produkte. Oder jährlich 13.000 Tonnen Bio-Stab-Erde, die sich hervorragend zu Dünger verarbeiten lässt. Oder mehr als 3 Millionen Kilowattstunden Strom aus Biogas, den Bellersheim pro Jahr ins öffentliche Netz einspeist.
Kirche muss Vorbild sein
„Wir als Kirche müssen ein Vorbild sein, wenn es um den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geht“, sagt der Inhaber der Dekanatsfachstelle für Gesellschaftliche Verantwortung, Wilfried Kehr am Ende des Besuchs. „Und es ist wichtig, dass Kirche mit denjenigen Unternehmen in Kontakt bleiben, in den unsere Gemeindemitglieder arbeiten. Deshalb wollen wir die gute Tradition dieser Besuche auch in Zukunft fortsetzen.“ (bon)
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