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Unsere kleine Kraft

Pflegekräfte leisten bemerkenswerte Arbeit – im Verborgenen. Das war schon vor Corona-Zeiten so, hat sich aber inzwischen deutlich verschärft. Es ist nicht zu unterschätzen, dass neben der oft schweren körperlichen Arbeit, dem Zeitmangel, der personellen Unterbesetzung im Krankenhaus und der geringen finanziellen Entlohnung, auch eine seelische Belastung hinzukommt. Manche persönliche Notlage von Patient*innen geht auch an der Pflegeperson nicht spurlos vorbei. Ich habe Verständnis dafür, dass die gegenwärtigen Beifallsbekundungen und Bezeichnungen wie z. B. „Helden des Alltags“ für manche der Betroffenen nicht nur als wohltuende Anerkennung empfunden werden. Ich habe schon Klagen von Pflegekräften gehört, denen diese Form der Würdigung eher übel aufstößt, weil sie an der Überlastung wenig ändert. Dazu kommt die Befürchtung, dass die Wertschätzung mit dem Verschwinden der Pandemie sehr schnell wieder sinken könnte.
Ihnen, den Pflegekräften, und Ärzt*innen im Besonderen, möchte ich ein Wort aus der Offenbarung des Johannes zusprechen:   
So spricht Gott: Ich kenne deine Werke, und ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. (Offenbarung 3, 8)
Beruhigend, entlastend wirken diese Worte. Gott kennt uns, weiß, dass unsere Kraft begrenzt ist und traut uns dennoch zu, das uns Anvertraute zu bewahren.
Unsere kleine Kraft wird gewürdigt. Nicht die großen Taten und spektakulären Aktionen sind das Wesentliche, sondern das Bewahren von dem, was mich trägt und im Glauben stärkt - das Selbstverständliche, das Alltägliche und die kleinen Schritte, die ich nur allzu schnell aus den Augen verliere. Dieser Weg zu ihm führt durch längst offene Türen, denn wir lesen: ... ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann.
Und ich überlege mir, ob das nicht ein Sinnbild für unseren Glauben sein kann. Jeden Morgen in gespannter Erwartung den Tag beginnen, im Wissen, das wieder eine neue Tür aufgetan wird und ehrlich bekennen, dass noch jede Tür weitergeführt hat, auch wenn manche Schmerzen und Leiderfahrungen dahinter verborgen waren.
Der Weg mit Gott ist auch nicht leicht, aber jeder kommt ans Ziel. Manche Tür wird uns geöffnet, die nicht am Ende der Erfolgsleiter zu finden ist, sondern in kleinen, fast nicht wahrnehmbaren Situationen oder menschlichen Begegnungen. Wenn Gott Türen öffnet, kann sie niemand zuschließen. Und wenn wir durch diese Türen gehen, werden wir nicht immer auf Wolken wandeln als seien wir jetzt schon in dem, was wir uns unter dem Himmel vorstellen.
Aber Gottes geöffnete Türen sind niemals Sackgassen. Sie führen uns weiter. Und weil wir so kleine Kraft haben, tröstet uns Gott, verspricht er, uns zu bewahren und unsere Geduld zu belohnen. Der Text aus der Offenbarung macht Mut zu kleinen Schritten, lässt auch Menschen mit kleiner Kraft nicht außen vor und spricht der Geduld die Hoffnung nicht ab. Es wird weitergehen. Menschen, die glauben, haben eine Zukunft: Siehe, ich komme bald; halte, was du hast, dass niemand deine Krone nehme! Ich habe eine Krone, ich bin mit einem wertvollen Schmuck geehrt. Diese Anerkennung ist unbezahlbar und sie wird nicht verschwinden.

Gebet
Lieber, menschenfreundlicher Gott,  
manche Belastung des Alltags lässt uns klagen.
Manche Ungerechtigkeit lässt uns verzweifeln.
Mancher Zuspruch kommt nur als Vertröstung bei uns an.
Dann brauchen wir Deine Zuwendung,
Anerkennung, die nicht verfliegt wie Blütenstaub im Wind,
Beistand, der uns trägt und Kraft schenkt.
Danke, dass unser Vertrauen immer wieder auf offene Türen trifft,
dass wir ehrlichen Dank empfangen,
unsere anstrengende Arbeit manchmal Erfolge bringt, die uns zufrieden machen.
Danke, dass Du für uns eine Krone der Wertschätzung bereithältst, die uns ehrlich würdigt.
Amen.


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