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Runtergefahren

„Shut down“? „Deutschland wird runtergefahren“? Das öffentliche Leben steht still.

Mal salopp, mal in neudeutscher Sprache mit einem englischen Begriff, mal vermeintlich seriös, wird im Augenblick der Ausnahmezustand beschrieben.

Ich reibe mir die Augen. Auf meinem täglichen Weg zur Arbeit in eines der drei Krankenhäuser im unteren Westerwaldkreis kann ich davon nichts erkennen. Wenn die Kontaktsperre genauso gut funktioniert, werden wir die Ausbreitung der Infektionen wohl kaum wirksam eingrenzen können. Beim Einkaufen im Supermarkt, so hat mir heute jemand erzählt, wird auf den Mindestabstand schon nicht mehr geachtet. Vielleicht sind diese Beobachtungen nur die Ausnahme, vielleicht aber auch ein Symptom.

Der Prophet Habakuk (um 600 v. Chr.) hat das menschliche Verhalten seiner Zeit so beschrieben:

Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben. (Habakuk 2, 4)

„Halsstarrig“ ist ein Begriff, der, wie mir scheint, nicht mehr in unserem Sprachgebrauch vorkommt. Das Verhalten aber schon. Es ist der Widerspruch gegen Vorschriften, die Auflehnung gegen Autoritäten, die Selbstbehauptung gegen jede Form von Einschränkungen. Das Ego im Mittelpunkt.

Seltsamer Weise gewinnen im Augenblick wieder Politiker an Zustimmung, die klare Vorgaben liefern. Der „starke Mann“ scheint wieder hoch im Kurs zu stehen, selbst wenn er, bewusst oder unbewusst, aus politischem Kalkül oder aus Unwissenheit, mit der Gesundheit der Menschen seines Landes spielt. Davor fürchte ich mich mehr, als vor der Corona Pandemie. Oder um es anders auszudrücken: widerspenstige, uneinsichtige und egozentrische Menschen halte ich für eine größere Gefahr.

Der Prophet Habakuk stellt den Glauben dagegen. Vielleicht hat er das überspitzt formuliert, vielleicht ist das zu undifferenziert. So wie ich das verstehe, will er nicht behaupten, dass gläubige Menschen obrigkeitshörig sind, alles hinnehmen und sich leicht führen lassen. Er stellt vielmehr fest, dass echter Glaube dem Wohl des Menschen dient. Ist das eine zu starke Behauptung? – Aus meiner Sicht nicht. Die Geschichte bestätigt immer wieder, was ein anderer Prophet auf die Formel gebracht hat: „glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht.“ (vgl. Jes. 7, Vers 9).

Zugegeben, vielleicht ist das selbst wieder „Glaubens-“, oder „Ansichtssache“. Aber ich denke, die Verhaltensweisen sprechen eine deutliche Sprache: ein gläubiger Mensch vertraut Gott. Und weil er das tut, denkt er nach.

Ich behaupte:

-        ein Mensch, der glaubt, hamstert nicht, weil er weiß, dass auch andere ein Paket Toilettenpapier brauchen und ein Recht darauf haben.

-        ein Mensch, der glaubt, hält einen Mindestabstand ein, weil er andere nicht infizieren will

-        ein Mensch, der glaubt, kann auch mal ohne „Unruhe im Herzen“ (oder Hintern) zu Hause bleiben, wenn mehr als nur seine eigene Gesundheit auf dem Spiel steht.

-        Ein Mensch, der glaubt, wird auch in einer Kontaktsperre kreativ werden und beispielsweise eine Einkaufshilfe für Menschen leisten, die zu Hause bleiben müssen.

Ein Mensch, der glaubt, wird durch seinen Glauben leben und Leben für andere ermöglichen.

 

 

Gebet

Allmächtiger und barmherziger Gott,

gut, dass Du beides bist, allmächtig und barmherzig.

So können wir Dir vertrauen,

dass keine Bedrohung stärker ist,

keine Unvernunft schädlicher,

kein Hindernis unüberwindbar.

So können wir Dir vertrauen,

dass Du uns trotzdem bewahrst,

auch wenn wir immer wieder nur an uns selbst denken,

die Schöpfung beschädigen,

den Mitmenschen missachten.

Vergib uns und lass uns umkehren.

Schenke uns Einsicht,

Mitgefühl

Ideen

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