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Gründonnerstag

Abschied – Klage – Weinen. Ein altes deutsches Wort für „weinen“ hat sich in der Westerwälder Mundart erhalten: „greinen“. Davon hat der Gründonnerstag („Greindonnerstag“) seinen Namen erhalten. Traditionell feiern wir miteinander Abendmahl. So wie Jesus damals.
Noch einmal scheinen Gemeinschaft und Liebe hell auf am letzten Abend, den Jesus mit seinen Jüngern verbringt, ehe Verrat, Gefangennahme und gewaltsamer Tod alles verdunkeln und die Jünger voller Angst in alle Himmelsrichtungen davonlaufen.
Doch an diesem letzten Abend sitzen sie noch einmal festlich gestimmt beisammen. Sie feiern Passah, das Fest der großen Befreiung oder, wie es auch genannt wird: das „Fest der ungesäuerten Brote“. Niemals sollte die Geschichte vergessen werden, wie Israel endlich die Knechtschaft in Ägypten hinter sich ließ.
„Sieht denn Gott unser Elend gar nicht?“, so hatten die Israeliten geschrien, viele Jahre lang, in denen sie vom Pharao zu harter Sklavenarbeit angetrieben und gequält wurden.
Doch dann kam endlich der Tag der Befreiung. Und jeder aus dem Volk Israel sollte dafür bereit sein.
Diese Geschichte wird an diesem Abend überall erzählt, wo Passah gefeiert wird. Auch Jesus und seine Jünger erzählen sie sich, als sie an jenem letzten Abend in Jerusalem zusammensitzen. Sie essen dazu das Brot aus ungesäuertem Teig. Es ist das Zeichen für die Eile, in der das Volk in jener Nacht aus der Knechtschaft aufbrechen musste. Sie tauchen es in die Bitterkräuter, die an die bittere Zeit der Leiden erinnern. Und sie trinken den Wein, zum Dank dafür, dass Gott Befreiung schenkt. Abendmahl feiern können wir in diesem Jahr nicht in großer Gemeinschaft. Aber die Botschaft, die es vermittelt gilt:
Wir feiern an Gründonnerstag, dass Gott nicht zulassen wird, dass wir an den Durststrecken unseres Lebens und an den Zeiten der "Wüste" zerbrechen. Wir glauben und hoffen, dass selbst der Tod nicht das Ende sein wird, sondern „höchstes Fest auf dem Weg in die ewige Freiheit“, wie ihn Dietrich Bonhoeffer einmal genannt hat.
Gott führt uns. Niemand wird uns aus seiner Hand reißen.
Das Abendmahl feiert die Liebe. Auch das schwingt mit, wenn wir uns dabei üblicherweise den Frieden zusprechen und Brot und Wein miteinander teilen.
Diese Liebe geht viel weiter, als die Jünger das für möglich gehalten haben. Denn der Verräter sitzt ja an jenem letzten Abend, als sie Passah feiern, mit am Tisch. Bald schon geht Judas hinaus in die dunkle Nacht. Bald schon sorgt er dafür, dass die Soldaten Jesus gefangen nehmen und schließlich ans Kreuz schlagen. Und doch wird er jetzt nicht von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Trotz Lüge und Verrat bricht Jesus nicht die Beziehung zu ihm ab, sondern bricht das Brot auch mit ihm.
Heute feiern wir Gründonnerstag. Und das ist es, was wir feiern:
Wir brauchen keine Angst zu haben.
Wir können aufbrechen aus allem, was uns bedrückt.
Denn Gott geht mit uns.
Er wird uns versorgen.
Er wird uns hindurchführen.
Er ist unser Gott, der Herr, der uns aus aller Knechtschaft befreit.
Aus Klage wird Freude und die Tränen werden getrocknet.

Gebet
Gott, Vater unseres Lebens,
Jesus Christus, Bruder unseres Leidens,
Heiliger Geist, Schöpfer unseres Glaubens,
wir danken dir, dass du uns dazu berufen hast, deine Geschichte zu erzählen,
vom Leben deiner Jüngerinnen und Jünger zu hören.
Dich, der du unsere Tiefe geteilt und selbst unter dem Bösen gelitten hast,
bitten wir für alle Menschen in Einsamkeit und Schmerzen.
Reiß Menschen aus Habgier und Bosheit.
Lass Freundlichkeit und Recht unter uns wachsen und wehre der Gefühllosigkeit.
Wir bitten dich für alle, die anderen zu helfen versuchen.
Nimm dich unser gnädig an, rette und erhalte uns.

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