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Der rote Faden

Wenn ich Reden höre, politische Ansprachen, wissenschaftliche Vorträge oder Predigten, dann suche ich nach dem „roten Faden“. Bei Filmen oder Büchern geht es mir genauso. Ich möchte wissen, was will mir die Person, diese Information oder das Medium mitteilen.
Für mein Leben gilt das in gleicher Weise. Ob in alltäglichen Situationen und unter den Anforderungen jeden Tages, oder im Blick auf meine Erlebnisse und Erfahrungen, frage ich nach dem „roten Faden“. Auf diese Weise versuche ich zu klären, warum mir manche Dinge passiert sind, oder welchen Sinn bestimmte Erfahrungen haben.
Manchmal wünschen wir uns ein Zeichen, das uns den Weg weist, oder Zusammenhänge verständlich macht, die wir nicht durchschauen. Manchmal empfinden wir auch im Alltag so etwas wie einen „Wink des Himmels.“
Sind wir deshalb schon abergläubisch? Jesus hat einmal eine solche „Zeichenforderung“ sehr deutlich zurückgewiesen (vgl. Matthäus 12, Vers 39).
Andererseits hat er ebenfalls mit deutlichen Worten zur Wachsamkeit aufgerufen. Unterwegs mit seinen Jünger*innen hat sozusagen ganz beiläufig darauf hingewiesen, dass es so etwas wie einen „roten Faden“ auch in unserem Alltag und in der uns umgebenden Natur gibt. Als sie an einem Feigenbaum vorbeikommen sagt Jesus:
An dem Feigenbaum aber lernt ein Gleichnis:
Wenn jetzt seine Zweige saftig werden und Blätter treiben,
so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. (Mk 13,28)
Wir sollen keine Zeichen von Gott fordern, weil seine Spuren in unserem Leben vorhanden sind, zu jedem Augenblick. Besondere Zeichen würden unserem Gottvertrauen schaden. Wir würden uns auf „Zeichen und Wunder“ verlassen und nicht auf Gottes Gegenwart. Solche Zeichen würden uns den Eindruck vermitteln, dass der normale Tagesablauf ohne Gott stattfindet und durch übernatürliche Eingriffe Gottes unterbrochen würde. Das widerspricht unserem Glauben.
Der Monatsspruch für den zu Ende gegangenen Monat März 2020 entstammte diesem Zusammenhang und lautete: Wachet! (Mk 13,37). Mitte des Monats brach die Corona-Pandemie aus. Wir wurden daran erinnert, wachsam zu sein, auf unsere Mitmenschen zu achten, Abstand zu wahren und trotzdem füreinander da zu sein. Wir werden daran erinnert, dass Gott auch in dieser Zeit von Verunsicherung, Sorgen, Ängsten und Gefahren da ist.
Gott ist immer da, immer gegenwärtig, immer nah. Wenn wir aufmerksam sind, können wir das entdecken. Deshalb mahnt Jesus dazu, wachsam zu bleiben. Wenn wir wachsam sind, erfahren wir in den kleinsten alltäglichen Erfahrungen, dass Gott unseren Lebensweg an unserer Seite mitgeht. Darauf dürfen wir uns verlassen. Darauf dürfen wir unser Vertrauen setzen. Das ist der „rote Faden“ unseres Lebens.

Gebet
Gott, unser Vater,
manchmal fühlen wir uns klein und hilflos wie Kinder.
Wir halten Ausschau nach Zeichen Deiner Gegenwart.
Wir verzagen und fühlen uns verunsichert.
Wir greifen nach einer Hand, wie Kinder,
die nach der Hand ihres Vaters oder ihrer Mutter greifen.
Dann sagst Du: „Sei aufmerksam, ich bin da. Das ist mein Name!“
Schenke uns die nötige Wachsamkeit, Deine Gegenwart zu erkennen.
Stärke uns Vertrauen, in den vielen kleinen Zeichen Deiner Zuwendung.
Das bitten wir für die Kranken in unseren Krankenhäusern, die keinen Besuch bekommen.
Das bitten wir für die Pflegekräfte,
die Ärztinnen und Ärzte
und allen Menschen in den helfenden Berufen,
die unter der Anstrengung des Alltags vergessen, dass Du beistehst.

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